德語小說閱讀:匹諾曹(6)
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2020-09-12 02:12
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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德語小說閱讀:匹諾曹(6)
Kaum war Pinocchios Hunger gestillt, da jammerte er wieder und wollte neue Fü e. Doch Geppetto wollte ihn für seine begangenen Streiche bestrafen und lie ihn noch einen halben Tag weinen und klagen. Dann sagte er: "Weshalb sollte ich dir neue Fü e machen? Damit du mir gleich wieder davonrennst?"
"Nein, ich verspreche dir, dass ich ab heute ganz artig sein werde."
"Das sagen alle Kinder, die etwas haben m chten", entgegnete Geppetto.
"Ich werde zur Schule gehen und flei ig lernen und es zu etwas bringen, versprochen!"
Geppetto blickte noch mürrisch drein, doch in seinen Augen bildeten sich bereits Tr nen. Pinocchios Zustand war zu grausam. Er erwiderte kein Wort, aber er nahm sein Werkzeug und zwei Stückchen Holz und machte sich an die Arbeit.
In nicht mal einer Stunde waren die Fü e fertig. Geppetto erkl rte Pinocchio, dass er ein wenig schlafen solle, damit er die Fü e fest leimen k nne. Also schloss die Holzpuppe seine Augen und tat so ob er einschliefe.
Als Pinocchio merkte, dass seine Fü e wieder perfekt befestigt waren, sprang er vom Tisch herunter und hüpfte und tanzte durchs ganze Zimmer. "Zum Dank, lieber Vater, m chte ich sofort zur Schule gehen."
"Das freut mich, mein Junge!"
"Aber so nackt kann ich nicht gehen."
Geppetto, der so arm war, dass er nicht einmal einen Cent in der Tasche hatte, fertigte eine Jacke aus geblümtem Papier, ein Paar Schuhe aus Baumrinde und ein Mützchen aus weichen Brotresten an.
"Ich sehe wirklich wie ein vornehmer Herr aus", jubelte Pinocchio. "Aber um zur Schule gehen, fehlt mir noch das Allerwichtigste."
"Und das w re?"
"Ich habe keine Fibel."
"Du hast Recht. Wo soll ich nur ohne Geld eine Fibel herbekommen?"
Da wurde Pinocchio ganz traurig und begriff was wirkliche Armut ist.
"Warte!", rief Geppetto pl tzlich. Er stand auf, zog seine Samtjacke an, die bereits übervoll mit Flicken war und verlie das Haus. Wenig sp ter kehrte er zurück. In der Hand die Fibel für Pinocchio - aber seine Jacke trug er nicht mehr. Der arme Mann stand in seinem dünnen Hemd da und drau en hatte es angefangen zu schneien.
"Wo ist deine Jacke, Vater?"
"Ich habe sie verkauft, sie war mir eh zu warm."
Pinocchio begriff sofort, was Geppetto ihm wirklich sagen wollte. Vor lauter Dankbarkeit sprang er Geppetto an den Hals und küsste ihm das ganze Gesicht.
Als es mit schneien aufgeh rt hatte, machte sich Pinocchio mit seiner neuen Fibel auf den Weg in die Schule. Er nahm sich vor heute noch lesen zu lernen, morgen dann schreiben und übermorgen rechnen. Dann würde er fürchterlich viel Geld verdienen und Geppetto davon eine neue Jacke ganz aus Gold und Silber kaufen.
Mitten in seinen überlegungen h rte er Musik in der Ferne: Pfeifenkl nge und Trommelschl ge. Was mochte das wohl für Musik sein? Zu dumm, dass er in die Schule musste. Ratlos stand Pinocchio da. Was sollte er machen. Er beschloss kurzerhand, heute der Musik zuzuh ren, und erst morgen in die Schule zu gehen.
Gesagt, getan. Er rannte los, immer den Pfeifent nen nach. Mit einem Mal stand er mitten auf einem Platz, voller Menschen, die sich um eine gro e Holzbude und ein bunt bemaltes Zelt dr ngten.
"Was ist das für eine Bude?", fragte Pinocchio einen kleinen Jungen aus dem Dorf.
"Lies doch selbst, was auf dem Plakat steht, dann wei t du es!"
"Ich würde es ja gerne lesen, aber ausgerechnet heute geht das noch nicht."
"Bravo, du Esel! Dann werde ich es dir vorlesen. - GROSSES PUPPENTHEATER - Gleich f ngt es an."
"Wie viel muss man für den Eintritt bezahlen?"
"Vier Groschen."
Pinocchio begann fieberhaft nachzudenken, wie er zu dem Geld kommen sollte. Er bot dem Jungen seine Kleider an, aber der lachte ihn nur aus. Pinocchio stand wie auf Kohlen. Er hatte nur die M glichkeit die neue Fibel zu Geld zu machen. Aber er z gerte noch und schwankte. Schlie lich fragte er den Jungen aber doch.
"Für vier Groschen nehme ich die Fibel", mischte sich ein Tr dler ein, der das Gespr ch verfolgt hatte. Im Handumdrehen war das Buch verkauft. Wenn man bedenkt, dass zu diesem Zeitpunkt der arme alte Geppetto in seinem dünnen Hemd zitterte, nur weil er seinem Sohn die Fibel gekauft hatte!