德語圣誕故事:Timos eigentlicher Geburtstag - Weihnachten 1958
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2020-12-17 02:26
編輯: 歐風網(wǎng)校
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德語圣誕故事:Timos eigentlicher Geburtstag - Weihnachten 1958
Endlich war es so weit, zwar vier Wochen früher wie errechnet, doch die
werdende Mutter war hocherfreut, dass die beschwerlichen letzten Wochen vor der
Geburt zu Ende gingen.
Nur noch durch ein unbekanntes, dunkles Tor hindurch, dahinter wartete der
Sohn Timo. Alles verlief gut. Dankbar und glücklich hielten Barbara und Alfred
ihr Neugeborenes im Arm.
Dann kam der Tag der Entlassung aus der Entbindungsstation, St. Josefshaus,
Heidelberg. Der stolze Vater hatte sich Urlaub genommen, um seine kleine Familie
heimzuholen. Nachdem die üblichen Formalit?ten erledigt waren und Barbara und
Alfred das Kind im S?uglingszimmer abholen wollten, wurden sie aufgefordert ins
?rztezimmer zu kommen. Merkwürdig! Bei ihrem Eintreten war das gesamte ?rzteteam
versammelt.
Den angespannten Gesichtern konnte man ansehen, dass keine freudige
Nachricht zu erwarten war. Die jungen Eltern fassten sich instinktiv an den
H?nden, sie ahnten, dass etwas Ernstes passiert war, was mit ihrem Sohn zutun
hatte. Als die Begrü?ung beendet war und man sich gesetzt hatte, begann die
Kinder?rztin mit den Worten: "Ich muss ihnen leider eine bittere Botschaft
überbringen, ihr Sohn hat eine offene Lendenwirbels?ule".
Die Worte trafen mitten ins Herz. Von einer Sekunde zur anderen wurden sie
vom Himmel in die H?lle gestürzt. Stiller Widerspruch regte sich, das ist sicher
ein Irrtum, eine Verwechslung, die ganzen Tage sah doch alles so normal aus. An
dem Kind waren alle Gliedma?en zu sehen und es bewegte sich wie alle anderen
auch, es schrie, trank, schlief… Voll Mitgefühl blickte die ?rztin auf die
bestürzten Eltern und machte weitere Ausführungen: "Die Lendenwirbels?ule Ihres
Kindes ist an einer Stelle nicht geschlossen, es liegt nur eine dünne Haut
darüber.
Das Wichtigste ist, dass diese Stelle geschlossen bleibt. Ansonsten tritt
Nervenwasser aus und es kann zu L?hmungen kommen. Ein künstlicher Verschluss der
Wirbels?ule kann frühestens im Alter von zwei Jahren erfolgen". Wie konnten sie
diese Situation bew?ltigen? über ihren K?pfen schlugen dunkle, schwere Wogen
zusammen. Als sie mit Timo nach Hause kamen, war ein, von der Klinik
beauftragter Kinderarzt bereits da, der weitere Anweisungen gab. Gut, dass sich
Alfred Urlaub genommen hatte, denn jetzt mussten schnellstens die zur Pflege
notwendigen Artikel beschafft werden, keine Sekunde durfte man vers?umen.
?ngstlich wurde von nun an bei Timo die kranke Stelle beobachtet. Er durfte
nicht auf dem Rücken liegen, wurde seitlich fixiert. Da er sich nicht bewegen
konnte, schrie er, sobald er wach war. Ins Badewasser kam eine antiseptische
Flüssigkeit; auf die Stelle an der Wirbels?ule wurde mehrmals t?glich eine
Spezialtinktur gepinselt. Durch die gro?e Anspannung, die mit der Pflege
verbunden war, dachten Barbara und Alfred kaum an Advent und Weihnachten.
Doch einen Wunsch hatten sie: "Einmal mit dem Kinderwagen über den
Weihnachtsmarkt bummeln". Natürlich war ein Risiko dabei, denn auch im
Kinderwagen musste die Seitenlage eingehalten werden, konnte das gut gehen? Doch
sie erfüllten sich den Herzenswunsch, verga?en für einige Zeit alle Sorgen und
fuhren mit dem Kind über den Weihnachtsmarkt. Schon von weitem leuchtete der
riesengro?e Weihnachtsbaum über und über mit kleinen Kerzen geschmückt. Vom
nahen Kirchturm erklangen die Glocken, eine Weihnachtsmelodie kam vom
Rathausglockenspiel.
Aus einer anderen Richtung h?rten sie verhei?ungsvolle Posaunenkl?nge, ein
Chor sang weihnachtliche Weisen. Mit Freude beobachteten sie die Kinder. Da
wurde geschoben, gedrückt und geschubst, alle wollten in die bunten Buden
schauen. Ab und zu wurde kurz angehalten und von den Erwachsenen kleine Wünsche
erfüllt. Hier eine Portion gebrannte Mandeln, dort hei?e Maroni, oder ein
P?ckchen Zimtsterne, einen Bratapfel oder auch ein Lebkuchenherz. Kinderpunsch
und Glühwein gab es an vielen St?nden.