德語(yǔ)小說(shuō)閱讀:狼子(5)
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2020-11-21 01:52
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語(yǔ)小說(shuō)閱讀:狼子(5)
Zwei Tage lang umkreisten die W lfin und Einauge das Indianerlager. Als eines Morgens jedoch dicht neben ihnen der Knall einer Büchse ert nte und die Kugel nur knapp neben Einauges Kopf in den Stamm eines Baumes einschlug, wanderten sie hinweg, bis viele Meilen sie von der Gefahr trennten.
Die W lfin war allerdings schwerf lliger geworden und konnte nur langsam laufen. Das Verlangen nach dem, was sie suchte, wurde immer gr er. Einmal gab sie die Verfolgung eines Kaninchens auf, das sie sonst mit Leichtigkeit gefangen h tte, und legte sich nieder um zu ruhen. Einauge kam zu ihr, aber als er ihr leise mit der Schnauze den Hals berührte, schnappte sie wild nach ihm. Er wurde immer geduldiger und fürsorglicher, je gr er ihre Heftigkeit war.
An einem Nebenflüsschen des Mackenzie fand sie endlich, was sie suchte. Dorthin war sie müde weitergetrabt, der Gef hrte stets eine Strecke voraus. Die Frühlingsstürme und die Schneeschmelze hatten das Ufer an einer Stelle unterwaschen und aus einer engen Spalte eine kleine H hle gemacht.
Vor der ffnung der H hle machte sie halt und sah sich die Umgebung genau an. Dann kroch sie durch die enge ffnung in die H hle, deren W nde eine kleine, runde Kammer bildeten. Die Decke war dicht über ihrem Kopf, aber der Raum war trocken und behaglich. Einauge stand am Eingang und beobachtete sie geduldig.
Dann legte sich die W lfin nieder, die Beine ausgestreckt und den Kopf auf den Eingang gerichtet. Die gespitzten Ohren legte sie zurück, ffnete das Maul, so dass die Zunge lang heraushing und zeigte dadurch, wie zufrieden und glücklich sie war. Einohr wedelte gutmütig mit dem Schweif.
Er legte sich am Eingang nieder und spürte, dass der Frühling in der Welt des Nordens erwachte. Die Sonne schien, und die Knospen an den B umen brachen den Bann des Winters.
Der Wolf hatte Hunger. Er warf der Gef hrtin bittende Blicke zu, aber sie hatte nicht den Wunsch aufzustehen. Er blickte hinaus und sah einige Schneehühner vorüber fliegen, doch legte er sich wieder nieder. Als aber eine Mücke über seiner Nasenspitze summte, konnte er nicht l nger widerstehen. Er kroch zur W lfin und versuchte, sie zum Aufstehen zu bewegen, aber sie knurrte ihn nur an.
So wanderte er allein in den hellen Sonnenschein hinaus. Er wanderte stundenlang, kehrte in der D mmerung aber noch hungriger zurück, denn er hatte zwar Wild gesehen, allerdings nichts erwischt.
Pl tzlich blieb er misstrauisch am Eingang der H hle stehen. Schwache, seltsame Laute waren von drinnen vernehmbar, die jedoch nicht von der W lfin kamen. Vorsichtig kroch er hinein und wurde durch ein warnendes Knurren von der W lfin begrü t. Trotzdem interessierten ihn die T ne. Die W lfin lie wieder das Knurren h ren, worauf er sich zusammenrollte und am Eingang der H hle zur Ruhe legte.
Als der Morgen anbrach, untersuchte er aufs Neue, woher die ihm unbekannten T ne kommen. Er entdeckte zwischen ihren Beinen und dem K rper fünf drollige, lebende Bündelchen, die sehr schwach und hilflos erschienen und leise winselten. Ihre Augen waren noch nicht ge ffnet.
Die W lfin sah ihn ngstlich an. Aus Instinkt, aus der Erfahrung der Wolfsmütter wusste sie, dass V ter ihre neugeborenen Nachfahren zuweilen gefressen hatten. Deshalb versuchte sie zu verhindern, dass Einauge den Jungen zu nahe k me. Aber von Einauge drohte keine Gefahr. Er empfand es als etwas ganz Natürliches, drehte seiner jungen Familie den Rücken und begab sich auf Jagd nach Beute für sich und die Seinen.
Acht bis zehn Kilometer von der H hle entfernt vernahm sein scharfes Ohr das Ger usch nagender Z hne. Er ging langsam darauf los und fand ein Stachelschwein, das die Rinde eines Baumes mit seinen Z hnen bearbeitete. Einauge n herte sich vorsichtig, aber ohne Hoffnung auf Erfolg. Allerdings konnte man nie wissen, was geschehen würde.
Als Einauge angriff, rollte sich das Stachelschwein zu einem Ball zusammen und streckte die langen, scharfen Stacheln nach allen Richtungen aus, um den Angriff abzuwehren. Einauge duckte sich nieder und wartete geduldig. Vielleicht würde sich das Stachelschwein wieder ausrollen und dann war eine gute Gelegenheit. Nach einer halben Stunde erhob er sich jedoch, knurrte zornig den regungslosen Ball an und trabte weiter.
Die Zeit verging und seine Suche blieb unbelohnt. Der Trieb der erwachten Vaterliebe war m chtig in ihm. Er musste Speise finden! Am Nachmittag stie er auf ein Schneehuhn, das nicht drei Fu von ihm entfernt auf einem Baumstamm sa , als er aus dem Dickicht kam. Einauge schlug mit der Pfote nach ihm, warf es zu Boden, sprang darauf los und packte es mit den Z hnen. Als er das zarte Fleisch und die weichen Knochen durchbiss, bekam er Lust, die Beute zu verzehren. Aber er entschied sich anders, kehrte um und lief mit dem Schneehuhn im Maul heim.